Warenkreditversicherung24-Was ist eine Excess-og-Loss Versicherung?
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Von Ulf Papke am 28. Februar 2024 zum Thema

Wie unterscheidet sich eine Excess-of-Loss-Versicherung von einer Warenkreditversicherung?

Zur Absicherung von Forderungs- und Zahlungsausfällen gibt es verschiedene Versicherungen, die Sie für Ihr Unternehmen abschließen können. Hier erfahren Sie, wie sich eine Excess-of-Loss-Versicherung von einer Warenkreditversicherung unterscheidet und wann diese für Ihr Unternehmen geeignet sind.

Was ist eine Excess-of-Loss-Versicherung?

Eine Excess-of-Loss-Versicherung (kurz: XL-Versicherung) dient dem Forderungsmanagement. Mit dieser Versicherung werden unvorhergesehene große Zahlungsausfälle abgesichert, die ohne Versicherung das Geschäft erheblich schädigen würden. Der gesamte Forderungsbestand wird abgesichert, sodass nicht für jeden Kunden bei der Versicherung eine Anfrage gestellt werden muss. Allerdings werden nur besonders hohe Zahlungsausfälle entschädigt. Ihr Forderungsmanagement verbleibt in Ihren Händen.

Wie funktioniert die XL-Versicherung?

Bei Vertragsabschluss werden 3 Hauptpunkte festgelegt.

  1. die Versicherungssumme: Ein maximaler Versicherungsbetrag (Höchsthaftung), bis zu dem alle Kunden vollständig abgesichert sind. Es ist also egal, welcher Kunde den Schaden verursacht. Schäden, die über die Höchsthaftung hinausgehen, werden dann nur bis zum Höchstbetrag reguliert.
  2. das Entschädigungsvorrisiko (“First Loss”): Bis zu dieser Schadenshöhe trägt das Unternehmen die Schäden selbst. Erst wenn dieser Betrag durch einen besonders einschneidenden Zahlungsausfall überschritten wird, greift der Versicherungsschutz. Man könnte es auch eine Art selbst festgelegte Selbstbeteiligung nennen.
  3. die Prämie: Diese wird vom Versicherer anhand Ihres gewählten Vorrisikos und der gewünschten Höchsthaftung (der Versicherungssumme) kalkuliert. Die Prämie wird in der Regel jährlich gezahlt. 

Für welche Unternehmen eignet sich eine XL-Versicherung?

Eine XL-Versicherung eignet sich ausschließlich für umsatzstarke Unternehmen, die ein Normalmaß an Zahlungsausfällen selbst tragen können. Denn die Versicherung deckt nur außergewöhnliche Risiken, zum Beispiel durch starke und plötzliche wirtschaftliche oder politische Veränderungen, ab. Außerdem sollte Ihr Unternehmen ein gut organisiertes Forderungsmanagement besitzen. Denn Sie und der Versicherer legen vertragliche Regularien für das Forderungsmanagement fest. Nur wenn diese erfüllt werden, gilt der Versicherungsschutz. Da der Versicherer nicht wie bei der Warenkreditversicherung das Forderungsausfallrisiko bewertet, stellt er sicher, dass Sie durch eigene Prozesse ein angemessenes Forderungsmanagement haben. Dazu zählen zum Beispiel folgende Anforderungen:

  • Das vereinbarte Vorgehen bei Mahnverfahren muss genau befolgt werden.
  • Lieferungen über das vereinbarte Kreditlimit hinaus sind nicht versichert.

→ Bei der XL-Versicherung wird der gesamte Forderungsbestand bis zu einem festgelegten Betrag versichert. Etwaige Bonitätsprüfungen müssen Sie selbst durchführen oder in Auftrag geben. Bei einer Warenkreditversicherung hingegen werden meist Forderungen einzelner Kunden nach Vorprüfung versichert.

Wie unterscheidet sich die XL-Versicherung von der Warenkreditversicherung?

Tritt ein Schaden (Forderungsausfall) ein, werden kleinere und mittlere Schäden bei der XL-Versicherung nicht erstattet, Sie tragen diese selbst. Außerdem wird bei der XL-Versicherung zunächst überprüft, ob Ihr Forderungsmanagement bei dem eingetretenen Schaden den festgelegten Regularien entsprochen hat.

Bei der Warenkreditversicherung fragen Sie zunächst für jeden Auftraggeber, der vom Auftragswert nicht unter die Selbstprüfungsgrenze (Grenze innerhalb der keine Prüfung durch den Versicherer Pflicht ist, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind) fällt, Versicherungsschutz an. Der Versicherer prüft dann die Bonität des Auftraggebers und bei einem positiven Ergebnis gewährt er den Versicherungsschutz für diesen Kunden. Kommt es später zum Forderungsausfall, werden die Gesamtforderungen gegen den Auftraggeber  (bis zur vorgeprüften Versicherungssumme) entschädigt. Außerdem unterstützen manche Versicherer Ihr Forderungsmanagement, indem sie beim Mahnwesen behilflich sindund Inkasso-Maßnahmen durchführt.

Hier finden Sie die wichtigsten Unterschiede zusammengefasst:

XL-VersicherungWarenkreditversicherung
Voraussetzung für Entschädigungalle Anforderungen an das Forderungsmanagement sind erfüllt, Entschädigung erst bei Überschreitung des Entschädigungsvorrisiko und nur bis zur Höchsthaftung
normale Schäden im Geschäftsbetrieb werden nicht entschädigt (First Loss)
jeder Schaden, der bei einem zuvor geprüften und genehmigten Kunden entsteht, wird erstattet (maximal die zuvor vereinbarte Versicherungssumme für den Kunden)
Absicherungs-gegenstandForderungsbestand wird abgesichert, Begrenzung des Gesamtrisikos(fast) jeder Kunde muss einzeln angefragt werden
EntschädigungshöheJeder Kunde wird zur vollen Höhe versichert (Entschädigung erst bei Überschreitung des Entschädigungsvorrisikos)Versicherer entscheidet ob die gewünschte Versicherungssumme auf Basis der Bonität des Auftraggebers darstellbar ist und legt so die Höhe fest
Versicherung hoher RisikenForderungen an Kunden mit hohem Zahlungsausfallrisiko sind versicherbarKunden mit hohem Ausfallrisiko werden oft nicht vollständig versichert
ForderungsmanagementForderungsmanagement bleibt vollständig in Ihren HändenUnterstützung bei Forderungsmanagement (Mahnwesen, Inkasso) durch Versicherer

Passt eine Warenkreditversicherung zu meinem Unternehmen?

Grundsätzlich gilt: Jedes Unternehmen, bei dem es zu Forderungsausfällen kommen kann, kann von einer Warenkreditversicherung profitieren. Sprich: Nur Unternehmen, die nur öffentliche Auftraggeber haben, werden nicht mit Zahlungsausfällen konfrontiert. Und selbst bei der öffentlichen Hand werden Zahlungsziele häufig überschritten. 

Eine Warenkreditversicherung ist für Ihr Unternehmen eine wertvolle Ergänzung zu Ihrem Forderungsmanagement, wenn Sie folgende Ziele verfolgen:

Schaden vorbeugen
Sie lassen die Bonität Ihrer Kunden mit der Warenkreditversicherung vorprüfen und können sich einen solventen Kundenstamm aufbauen. So verkleinern Sie das Zahlungsausfallrisiko, da Sie Kunden mit geringer Kreditwürdigkeit nicht annehmen oder nur per Vorkasse abrechnen.

akuten Schaden minimieren

Kommt es zu Zahlungsverzögerungen oder Zahlungsausfällen, können Sie auf die Ressourcen des Warenkreditversicherers zugreifen: Sie minimieren und begrenzen den entstandenen Schaden mit professionellen Mahnwesen- und Inkasso-Maßnahmen.

Entschädigung erhalten

Kommt es dennoch zum Zahlungsausfall, sind Sie mit einer Warenkreditversicherung finanziell abgesichert und erhalten eine Entschädigung für den entstandenen Schaden. 

Wie schließe ich eine Warenkreditversicherung ab?

→ Bei Warenkreditversicherung24.de werden alle in Frage kommenden Versicherer für Ihr Forderungsmanagement angefragt und verglichen. So erhalten Sie ein Angebot, dessen Konditionen zu Ihrem Unternehmen passt.

Fazit

  • Mit einer Excess-of-Loss-Versicherung (XL-Versicherung) werden Zahlungsausfälle abgesichert, die das Normalmaß überschreiten. So sind Sie bei nicht kalkulierbaren hohen Forderungsausfällen abgesichert.
  • Mit einer Warenkreditversicherung können Sie nach bestandener Vorprüfung jeden potenziellen Kunden absichern. Im Falle des Zahlungsausfalls werden Sie bis zur vorher festgelegten Höhe entschädigt.
  • Bei der XL-Versicherung ist ein strukturiertes Forderungsmanagement Voraussetzung, denn das Forderungsmanagement regeln Sie allein. Außerdem ist es eine Bedingung für den Versicherungsschutz. 
  • Jedes Unternehmen benötigt eine Warenkreditversicherung, eine XL-Versicherung ist eher für finanziell gut aufgestellte Unternehmen eine wichtige Absicherung für den Notfall.
  • XL-Versicherung und Warenkreditversicherung können kombiniert werden.
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Dieser Artikel wurde von Ulf Papke verfasst.
Unternehmer, glücklicher Ehemann und Prozessoptimierer. 15 Jahre Erfahrung im Thema Bürgschaften.

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